Practice for Psychiatry and Psychotherapy,
Supervision and Coaching

ILF-Neurofeedback:
Maßgeschneiderte Therapie für Ihre individuellen Bedürfnisse
Neurofeedback verbessert die Selbstregulierungsfähigkeit des Gehirns. ​​Ich biete moderne Neurofeedback-Techniken zur Verbesserung der Gehirnfunktion, mentaler Gesundheit und als Ergänzung zu konventionellen Therapien (z.B. Psychotherapie oder Pharmakotherapie).
Was ist Neurofeedback?
Neurofeedback ist eine spezialisierte Form des Biofeedbacks. Im Rahmen des Biofeedbacks werden Signale durch technische Geräte erfasst und über optische akustische oder taktile Reize dem Bewusstsein zurückgemeldet. Dies ermöglicht eine erhöhte Sensibilisierung für diese Signale. Zum Beispiel nutzen viele Menschen bereits Technologien wie Smartwatches zur Pulsmessung in ihren Alltag, um ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu optimieren oder Stressbelastungen zu reduzieren. Biofeedback unterstützt somit dabei, uns persönlich weiterzuentwickeln und anpassungsfähiger zu werden.
Beim Neurofeedback wird die Aktivität von Nervenzellen unser Großhirnrinde an der Kopfoberfläche gemessen - ähnlich wie bei einem EEG (=Elektroenzephalogramm, Hirnstrommessung). Hierzu erfassen kleine Elektroden an spezifischen Stellen des Kopfes die Hirnaktivität, die dann an einen Computer weitergeleitet wird. Der Computer wiederum meldet uns über eine Animation auf einem Bildschirm oder akustische Signale diese verarbeiteten Informationen zurück.

Häufige Fragen
Indikation
Für wen ist Neurofeedback geeignet?
Das ILF-Neurofeedback ist eine individuelles Training, das praktisch bei jedem zur Verbesserung der Selbstregulierungsfähigkeit des Gehirns führen kann. ​Mittlerweile konnte in Untersuchungen besonders bei folgenden Anwendungsbereichen günstige Effekte gezeigt werden: ​ADHS, Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, Chronischen Schmerzen, Migräne, Zähneknirschen, Erhaltung der Konzentrationsfähigkeit, Verhaltensstörungen (z.B. Wutausbrüche, Sucht).
Wie läuft eine Neurofeedback-Sitzung ab?
Wie soll ich mir das vorstellen?
Neurofeedback ist nicht-invasiv, es handelt sich um eine reine Messung der Gehirnaktivität mithilfe von Elektroden, es wird kein Strom in das Gehirn geleitet. Zu Beginn werden drei bis fünf Elektroden mittels Paste an die Kopfhaut geklebt. Dies ist, wie die gesamte Behandlung, absolut schmerzfrei. Danach kann man es sich bequem machen und auf dem Bildschirm einer Animation, einem Film oder Videospiel folgen. Über die Elektroden werden bestimmte Gehirnwellen aus dem EEG in Echtzeit gemessen und diese beeinflussen die Animation, welche Sie über einen Monitor sehen. Das Gehirn bekommt so Rückmeldung darüber, was es gerade tut und beginnt mit dem dargebotenen Feedback zu interagieren. Neurofeedback ist wie ein Spiegel für das Gehirn. Das Gehirn „erkennt", dass es die Animation beeinflussen kann und das Bild bspw. klarer und schärfer wird oder die Musik lauter und leiser. Welche EEG-Signale für das Feedback abgeleitet und rückgemeldet werden, hängt von den Therapiezielen ab. Ihr Therapeut wird Sie während der Sitzung immer wieder fragen, wie es Ihnen geht, um die optimale Frequenz für Sie zu finden. Am Ende der Sitzung werden die Elektroden wieder von der Kopfhaut genommen und die Pastenrückstände entfernt.
Gibt es Nebenwirkungen?
Ist die Behandlung schmerzfrei?​​ Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Neurofeedback gilt im Allgemeinen als eine sehr sichere und nebenwirkungsarme Behandlungsmethode. Da es nicht-invasiv ist und keine Substanzen in den Körper eingeführt werden, sind schwerwiegende Nebenwirkungen äußerst selten. Die Behandlung ist schmerzfrei, es wird kein Strom auf das Gehirn geleitet. Die meisten der gelegentlich auftretenden "Nebenwirkungen" sind eher als vorübergehende Reaktionen auf das Gehirntraining zu verstehen und ähneln der Müdigkeit nach einer intensiven geistigen Anstrengung oder körperlichem Training: Leichte Müdigkeit und Erschöpfung, leichte Kopfschmerzen, vorübergehende Stimmungsschwankungen oder erhöhte Emotionen. Wichtige Hinweise: Bevor eine Neurofeedback-Behandlung durchgeführt wird, erhebe ich eine ausführliche Krankengeschichte und Ihre Beschwerden. Das geschieht einerseits, damit die Behandlungsziele erreicht werden können, andererseits um das individuelle Risiko für Nebenwirkungen gering zu halten. In der Vorbereitung der Behandlung kläre ich Sie nochmals ausführlich über Risiken und Nebenwirkungen auf und beantworte Ihre Fragen.
Ablauf und Kosten
Wie kann ich eine Neurofeedback-Behandlung planen?
Ich biete Neurofeedback im Rahmen eines Gesamt-Behandlungsplanes als ergänzendes Heilmittel an und führe die Behandlung eigenständig durch. Die entstehenden Kosten werden über die Gebührenordnung für Ärzte entsprechend dem Hauptbehandlungsverfahren abgerechnet. Über den Link erfahren Sie Näheres über den Ablauf und die Kosten. Sprechen Sie mich auch gerne direkt an.
Anwendungsbereiche
Affektive und Zwangsstörungen
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Angststörungen
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Depressivität
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Zwang
Traumafolgestörungen
Verbesserung der emotionalen Regulation, Verarbeitung von sensorischen Reizen, Körperwahrnehmung bei:
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Posttraumatische Belastungsstörung
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Anpassungsstörungen / Burnout
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Trauerreaktionen
Leistungsverbesserung / Performance
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Sportler
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Beruf
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Studium, Schule
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im Alter
Entwicklungsstörungen
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Aufmerksamkeitsdefizitstörungen (ADHS, ADS)
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Autismus-Spektrum-Störungen
Körperliche und psychosomatische Beschwerden
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Schlafstörungen
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(Chronische) Schmerzen
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Migräne
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Tinnitus
Was ist das ILF-Neurofeedback?
ILF steht für infra low frequency und bezeichnet eine Neurofeedback-Methode, die von dem Forscherehepaar Siegfried und Susan Othmer in Los Angeles entwickelt und in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt wurde. Diese Methode misst besonders langsame Erregungswellen des Gehirns, die weit unterhalb der sog. Deltawellen (1-3 Hertz) liegen, wie sie z.B. im Tiefschlaf auftreten. Nach dem aktuellen Wissensstand regt das Feedback über diese Hirnaktivität bestimmte Ruhenetzwerke im Gehirn an, sich zu verändern. Interessanterweise gibt das ILF-Neurofeedback diese Veränderung nicht vor, sondern spiegelt dem Gehirn bloß seine eigene Aktivität wieder. Das "Bewusstmachen" scheint das Gehirn jedoch zu ermutigen, seinen eigenen Veränderungsweg zu finden.


Was sind die Vorteile der ILF-Methode gegenüber anderen Neurofeedback-Verfahren?
Oft wird bei Neurofeedback-Verfahren eine bestimmte Frequenz trainiert, bei der man davon ausgeht, dass sie bei allen Menschen den selben Effekt hat, z.B. die Konzentration verbessert. Unsere Gehirne sind aber sehr unterschiedlich, heute sagt man dazu Neurodiversität. Wir haben alle eine andere genetische Ausstattung, was sich auf neuronale Netzwerke auswirkt. Vor allem aber machen wir in der Zeit, in der unser Gehirn sich entwickelt (also von der Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter) sehr unterschiedliche Erfahrungen die uns langfristig prägen.
Bei der ILF Methode passen das therapeutische Vorgehen auf das individuelle Gehirn und auf die spezifischen Behandlungsziele an. Es hat sich gezeigt, dass das ILF-Neurofeedback die Ausbildung von neuronalen Netzwerken stimuliert (Neuroplastizität) und zu einer anhaltend verbesserten Selbstregulationsfähigkeit des Gehirns führen kann. Durch den individuellen Ansatz kann ILF-Neurofeedback praktisch für jeden Menschen und eine Vielzahl von Anwendungsbereichen genutzt werden.
Literaturhinweise finden Sie hier.
Ablauf der Behandlung und Kosten

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Festlegen eines individuellen Behandlungsplans
In 1-2 Vorgesprächsterminen werden zunächst Ihre Beschwerden und die Zielvorstellungen erfasst. Dann legen wir gemeinsam einen individuellen, auf Sie abgestimmten Behandlungsplan fest.
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Behandlung
In den ersten Sitzungen gewöhnt sich das Gehirn langsam an das Neurofeedback. Man hat in Studien beobachtet, dass bereits ab der ersten Sitzung neuronale Veränderungen nachweisbar sind, jedoch kann es einige Sitzungen dauern, bis sie bewusst wahrgenommen werden. I.d.R. sind mindestens 10 Sitzungen (mind. 1x/Woche) erforderlich, um den gewünschten Zustand zu erreichen, wobei durch weiteren 10 Sitzungen der Effekt stabilisiert wird. Je nach Indikation und individuellen Bedingungen kann die Zahl notwendiger Sitzungen davon abweichen (z.B. 40-50 Sitzungen bei komplexen Anforderungen).
Literaturhinweise
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Wiedemann & Segler (2024): Neurofeedback: A gentle therapy to help the brain help itself (englisch)
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Kirsten Segler (2021); Die Entwicklung der Othmer-Methode: Neurofeedback in seiner modernsten Form (deutsch)
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Dobrushina et al. (2020): Modulation of Intrinsic Brain Connectivity by Implicit Electroencephalographic Neurofeedback (englisch)
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Othmer & Othmer (2009): Post Traumatic Stress Disorder—The Neurofeedback Remedy
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Lanius et al. (2015): Restoring large-scale brain networks in PTSD and related disorders: a proposal for neuroscientifically-informed treatment interventions (englisch)